Küstenfestungen
Fort Sainte-Agnès
Eine unterirdische Festung
Die 800 Meter über dem Meer gelegene Stätte Sainte-Agnès war stets vielbesucht. Das Fort, das zwischen 1932 und 1938 errichtet wurde, um die Verteidigung der Menton-Bucht gegen italienische Angriffe zu gewährleisten, ist eine regelrechte in den Felsen gegrabene, unterirdische Stadt, deren Gänge und Räume sich über 2000 m2 erstrecken. Bei den kommentierten Besichtigungen ermöglicht eine Geräuschkulisse, sich in die Umgebung einzufühlen, in der die Belegschaft der unterirdischen Festung lebte.
“Die Höhe des in den Hügel eingebetteten Bauwerks, eine echte unterirdische Stadt tief im Felsen unter dem Ort, entsprach der eines vierstöckigen Gebäudes. Es reicht 55 Meter tief in den Fels und ist wie ein U-Boot angelegt. Die Gänge und Räume mit für die damalige Zeit hochmodernen Anlagen erstrecken sich über 2000 m2. Während im Ort Sainte-Agnès erst 1960 fließend Wasser und Kanalisation eingeführt wurde, war das Fort schon ab 1938 mit beidem ausgestattet. Doch war der Alltag innerhalb der Mauern des unterirdischen Festungswerks sehr hart für die Soldaten. Da das Kraftwerk mit seinen Dieselmotoren ohne Schalldämmung arbeitete, waren die Soldaten ständig einem äußerst hohen Lärmpegel von etwa 100 Dezibel ausgesetzt. Die Elektromechaniker mussten sich mit Handzeichen verständigen! Infolge des Eingeschlossenseins litten die Soldaten an Erkrankungen wie etwa Depigmentierung. Um das fehlende Sonnenlicht auszugleichen, haben die für die Armee arbeitenden Wissenschaftler die UV-Lampe erfunden!”
Fort Cap Martin
am Ende der Maginot-Linie
Die am Ende der Maginot-Linie gelegene Festungsanlage wurde von 1930 bis 1933 erbaut, um das französische Territorium vor einer eventuellen italienischen Invasion zu schützen. Im Juni 1940 spielte die Festung eine Rolle in den Kämpfen zwischen Franzosen und Italienern. Aus der Bodenvegetation des Cap Martin ragen 3 Stahlglocken heraus, die zum Fort gehören, das ein 25 Meter unter der Erde liegendes Gängelabyrinth versteckt.
Fort Cap Martin
Erinnerungen und Restauration
Die jahrelang dem Verfall überlassene Festung wurde dank passionierter Ehrenamtlicher des Vereins Amicorf renoviert, die geduldig Inventarstücke, Waffen und Uniformen suchten, um die damals in diesem Festungswerk aus dem Zweiten Weltkrieg herrschende Atmosphäre zu rekonstruieren. Der Wachraum, der Operationsblock und die Küche, in der täglich 1.000 Mahlzeiten ausgegeben wurden, bieten Ihnen einen Einblick in den Alltag der Soldaten, die hier mehrere Monate lang völlig autark lebten.
Festung besichtigen
Fort-Besichtigungen werden veranstaltet, bei denen die Teilnehmer das große Gängenetz erkunden können. Achtung: Warme Kleidung (die Temperatur beträgt nur etwa 16°) und festes Schuhwerk (viele Stufen) werden empfohlen.
Fort Cros de Casté
In Roquebrune-Cap-Martin
Die ehemalige Militärbasis Cros de Casté ist heute ein auf einer Landspitze mit fantastischem Meerblick gelegener Regionalpark. Der Bau dieser als Verteidigung gegen die italienische Armee errichteten Festung der Maginot-Linie wurde 1933 abgeschlossen.
Unternehmen Sie im Familienkreis zwischen Pinien und Olivenbäumen einen Ausflug auf dem militärhistorischen Lehrpfad. Auch Picknicktische stehen zur Verfügung.
Ein Spaziergang an der frischen Luft und ein Lehrpfad in Küstennähe – Kinder und Erwachsene werden begeistert sein!
Hinweis
Es fällt schwer, sich vorzustellen, dass im Juni 1940 von diesem friedlichen Ort aus so viele Granaten abgeschossen wurden. Wenn Sie den Fußweg nehmen, werden Sie die Bunker sehen, die aus der mediterranen Bodenvegetation ragen (für die Öffentlichkeit nicht zugänglich).
FORT CASTILLON
Das auf einem den Gebirgspass „Col de Castillon“ überragenden Felsgipfel in 740 Metern Höhe gelegene und im CORF-Programm angeordnete Mischbauwerk wurde von 1932 bis 1939 erbaut. Die Festung sollte den Gebirgspass „Col de Castillon“ sperren und kontinuierliches Infanterie- und Artilleriefeuer zwischen den Festungen Sainte-Agnès und Barbonnet gewährleisten. Die Festung bot Platz für 340 Mann.