Augustus-Trophäe
Ein
Siegesdenkmal
Die Augustus-Trophäe wurde im Jahr 6 v. Chr. zu Ehren des Kaisers Augustus errichtet, nachdem dieser die Alpenvölker besiegt hatte, die sich der Unterwerfung unter das römische Recht widersetzten. Zu seinem Ruhm wurde die Trophäe am Col de La Turbie erbaut, dem höchsten Punkt der römischen Straße, die Augustus hatte errichten lassen, um den Handelverkehr nach Gallien zu erleichtern. Es thront über dem Meer und untermauert die Macht Roms.
Architektur,
Ein Machtsymbol
Man sieht sie von Weitem. Durch seine Maße vermittelt das 35 Meter hohe Monument die symbolische Größe der römischen Herrschaft. Wenn man sich dem Denkmal nähert, verstärken die riesigen Säulen dieses Machtgefühl. Der ursprünglich 49 Meter hohe Bau wirkte mit der auf der Kuppel thronenden Kolossalstatue des Kaisers noch grandioser. Auf einer unversehrt gebliebenen Seite der Trophäe kann man die Namen der 45 kelto-ligurischen Stämme sehen, die der Kaiser unterwarf. Die oberhalb des antiken Hafens von Monaco errichtete Trophäe markierte den Beginn der Alpen.
Ein göttlicher und
unsterblicher Kaiser
Die Trophäen waren normalerweise Siegesgottheiten gewidmet. Hier wurde Augustus selbst gewürdigt. Auf einem Herakles Monoikos (woraus sich der Name Monaco entwickelte) gewidmeten Heiligtum errichtet, wurde Augustus mit Herkules verglichen, dem Halbgott, dem nach der Vollendung seiner zwölf Aufgaben die Unsterblichkeit versprochen wurde. Sein Triumph über die Barbarenvölker im Alpenraum legitimierte die Heroisierung des Kaisers und hob seine göttlichen Eigenschaften hervor.
Zerstörung
und Erneurung
Nach dem Untergang des Römischen Reichs begannen die angreifenden Barbaren mit der Zerstörung der außergewöhnlichen Trophäe. Im Mittelalter wurde das Bauwerk in eine Festung umgewandelt, im Laufe der Geschichte nahm man Steine aus dem Siegesmonument, um andere Bauten zu errichten. Im 19. Jahrhundert war das Denkmal nur noch eine Ruine.
Nach dem Anschluss der Grafschaft Nizza an Frankreich im Jahre 1860 wurde die Trophäe als „Monument Historique“ (Historisches Denkmal) klassifiziert. 1905 begann die Französische Gesellschaft für Archäologische Ausgrabungen mit der Durchführung von Grabungen. Schließlich rekonstruierten zwei führende Architekten der Monuments Historiques dank der Finanzierung durch den amerikanischen Mäzen Edouard Tuck einen Teil des Bauwerks.
Panoramaaussicht
vom Parc du Trophée aus
Am majestätischen Monumentalbau befindet sich ein botanischer Park, über dem 1993 Terrassen angelegt wurden, die einen wirklich „imperialen“ Rundblick bieten. Der Weg zum Denkmal eröffnet auch schöne Aussichtspunkte auf die Bucht von Monaco. An diesem Punkt, dem höchsten der alten Römerstraße Via Julia Augusta, sieht man die gesamte französische Riviera, vom Estérel-Gebirge bis zur italienischen Küste. Seit 2.000 Jahren blickt die Augustus-Trophäe von diesem Aussichtspunkt aus auf das Meer und die Menschen.
Das Musée du Trophée:
Überreste und Rekonstruktion
Lassen Sie sich im kleinen Museum, das sich auf der Stätte der Augustus-Trophäe befindet, in die Römerzeit entführen. Das Museum enthält ein Gipsmodell, das die Original-Trophäe vor ihrer Zerstörung, mit einem zwölfstufigen Kegeldach, zeigt. Das Museum beherbergt außerdem Fotografien der auf dem Areal durchgeführten Ausgrabungen, Abgüsse der wichtigsten wiedergefundenen Überreste und Meilensteine, die früher die Via Julia Augusta markierten.