In fast 500 m Höhe ragt der Ort La Turbie an der Grande Corniche mit seinem Tropaeum Alpium und seinem historischen Ortskern über Monaco. Die Wintergäste waren von dieser atemberaubenden Aussicht verzaubert, die sie von der Küste aus über Maultierpfade durch die terrassenförmigen Anbauflächen und ab 1894 mit der von Monte Carlo abfahrenden Zahnradbahn erreichten. Diese Bahn wurde 1932 nach einem schweren Unfall abgebaut, aber die Aussicht vom Rondo ist immer noch so spektakulär, wie Philippe Casimir, Bürgermeister von La Turbie und Autor von Reiseführern, sie schon in den 1900er Jahren beschrieb: „Dieses Panorama, das eine der weitläufigsten und vielfältigsten Kulissen der Welt freigibt, stellt eine Attraktion dar, die einen tiefen Eindruck hinterlässt.‟
La Turbie
Le rondo
Dieser Quadersteinbalkon soll aus 1824 stammen. Er wird von dem Tropaeum Alpium überragt und bietet einen tiefen Blick hinunter auf Monaco und weiter auf eine Landschaft mit Kaps, bis weit nach Italien und bei besonders klarem Wetter sogar nach Korsika. In der Nähe befand sich die Endhaltestelle der Zahnradbahn.
Der Hundskopf
Dieses Vorgebirge ist einer der wichtigsten Punkte in der Landschaft der Riviera. Abgesehen von dem außergewöhnlichen Panorama, das sich von hier aus sowohl in Richtung Nizza als auch nach Italien bietet, erinnert es auch daran, dass die Belle-Epoque, obwohl sie eine einzigartige Zeit des Friedens und der Unbeschwertheit war, aus militärischer Sicht auch eine Epoche war, in der viele Verteidigungsanlagen weiter ausgebaut wurden, wie der Hundskopf, dessen Bau 1884 fertiggestellt wurde.
Beausoleil
Das Schicksal des Ortes Beausoleil, der hoch über Monaco liegt, ist untrennbar mit dem des Fürstentums verbunden. Beausoleil war zunächst ein Stadtteil von La Turbie, der informell von italienischen Einwanderern gegründet worden war, die sich an den großen Bauarbeiten in Monte Carlo beteiligten (Casino, Oper, Eisenbahn, Hotels, Villen und andere Wohn- und Vergnügungsstätten), bevor er 1904 offiziell zur eigenständigen Gemeinde erhoben wurde. Neben seiner Funktion als Arbeiterstadt war Beausoleil auch ein Winterurlaubsort, was vor allem dem majestätischen Riviera Palace zu verdanken ist, das heute als Wohnanlage noch immer über der Stadt thront. Dieses Luxushotel mit 150 Zimmern beherbergte die illustren Persönlichkeiten dieser Welt und war durch eine Straßenbahn mit dem Casino von Monte Carlo verbunden.
Die Stadt, die sich den ganzen Berghang hoch zieht, ist einen Spaziergang wert, um Gebäude und Villen aus der Schönen Epoche zu entdecken. Die Zahnradbahn ist zwar nicht mehr da, um die Steigungen zu bewältigen, aber zahlreiche Rolltreppen erleichtern den Spaziergang.
Riviera Palace
Das 1899 eingeweihte Luxushotel Riviera Palace, das von der „Compagnie internationale des wagons-lits et des grands express européens‟ (Internationale Schlafwagengesellschaft) gebaut wurde, zeichnet sich durch sein außergewöhnliches 900 m2 großes Gartengewächshaus aus, dessen 27 m hohes Glasdach den Ateliers von Gustave Eiffel zugeschrieben wird. Das Gebäude wurde in Wohnungen umgewandelt und kann nicht betreten werden. Es lohnt sich aber, über die monumentale Treppe zum Haus hinaufzugehen, um die Fassade und auch den tiefen Blick auf das Meer und Monte-Carlo zu genießen.
Viertel Tonkin
In diesem Viertel lebte ein großer Teil der italienischen Einwanderer, die 50 Jahre lang Monte-Carlo aufgebaut haben. In dem Viertel ist noch ein Wirrwarr von Gassen, kleinen Häusern und Gärten erhalten, die man betrachten kann, wenn man zum Riviera Palace hinaufsteigt oder indem man den Treppen durch das Viertel folgt.
Das Rathaus und der Boulevard de la République
Ganz in der Nähe des „Tonkin‟ hat auch Beausoleil sein Haussmannsches Viertel entstehen lassen. Der elegante Boulevard de la République, der von Gebäuden der höheren Gesellschaft aus dem frühen 20. Jahrhundert gesäumt wird, steht dem nahe gelegenen Monaco in nichts nach. Das Rathaus, das quasi das Herzstück des Boulevards bildet, wurde 1908 eingeweiht.
Die Villa Juturne
Die als historisches Monument unter Denkmalschutz stehende Villa Juturne ist eine wahres Juwel aus der Belle-Epoque mit zahlreichen Dekorationen, die von ihrem Besitzer, dem Maler Patrizio Rogolini, selbst gemalt wurden. Rogolini ist übrigens bekannt dafür, den Bühnenvorhang der Comédie française gestaltet zu haben. Die Villa war zunächst als eine Art Mietshaus mit etwa 20 Mietwohnungen für die anreisenden Wintergäste konzipiert.
Der Markt Gustave Eiffel
Seit 1902 ist der Markt von Beausoleil das pulsierende Herz der Stadt und belebt jeden Morgen von 7 Uhr bis 13 Uhr den Ort. Probieren Sie Socca, Barbajuans oder Zucchinikrapfen und trinken Sie einen kleinen Café Ristretto, bevor Sie sich an den Aufstieg zum Riviera Palace vorbei an den schönen Belle-Epoque-Gebäuden machen.
Roquebrune-Cap-Martin
In der Belle-Epoque wurde der Mittelalterort Roquebrune zu Roquebrune-Cap-Martin, als das Kap und die Ufergebiete zu Urlaubsorten umgestaltet wurden. Die Qualität der Landschaft führte ganz natürlich dazu, dass hier besondere Etablissements entstanden, wie das Grand Hôtel du Cap-Martin, das laut Historikern „die perfekte Synthese aus dekorativer Schönheit, Funktionalität und der Technik der damaligen Zeit‟ ist, genau wie eine ganze Reihe privater und außergewöhnlicher Villen, wie Cyrnos, die für Kaiserin Eugenie, die Witwe Napoleons III., gebaut wurde.
Das Cap Martin der Villen ist heute nur noch vom Meer aus zu erreichen. Wir empfehlen Ihnen, wie Sissi, die Kaiserin von Österreich, sich auf eine Bootstour zu begeben oder dem Küstenpfad von Monaco bis zum Eingang von Menton zu Fuß zu folgen, und zu versuchen, einen Blick auf die Terrassen und Gärten dieser schönen Villen zu erhaschen.
Wenn Sie idyllisches und malerisches Ambiente mögen, können Sie vom alten Dorf aus den „alten Weg von Roquebrune nach Menton‟ quer durch die Felder nehmen. Sie kommen an dem tausendjährigen Olivenbaum vorbei und tauchen ein in eine ländliche Landschaft, die wahrscheinlich derjenigen der Schönen Epoche noch sehr nahe kommt.
Parc du Cap-Martin
Dieses 3,5 ha große Gelände, das als „bemerkenswerter Komplex Frankreichs‟ ausgezeichnet wurde, war früher Teil eines großen Anwesens im Herzen von Cap Martin. Es besteht aus mehreren Bereichen, darunter ein Olivenhain mit knapp 300 jahrhundertealten Olivenbäumen, die einen Eindruck davon geben, wie das Kap vor seiner Umgestaltung in der Belle-Epoque aussah …
Das Denkmal, das zu Ehren der Kaiserin Sissi errichtet wurde
Dieser Obelisk zwischen Meer und See-Kiefern wurde 1899 eingeweiht und ist das Werk des dänischen Architekten Hans Georg Tersling. Er erinnert an die Aufenthalte von Elisabeth von Österreich in Cap-Martin, insbesondere im Grand Hôtel du Cap-Martin, das 1891 nach den Entwürfen des gleichen Architekten errichtet wurde.
Das Grand Hôtel du Cap-Martin
Das von einer englischen Gesellschaft getragene Grand Hôtel du Cap-Martin wurde 1891 eröffnet. Es war von Anfang an mit allen modernen Annehmlichkeiten seiner Zeit ausgestattet, was den Politiker und Dichter Stephen Liegeard dazu brachte, es als „Leviathan des Luxus und des Komforts‟ zu bezeichnen. Es ist besonders dafür bekannt, dass es sehr angesehene Gäste wie Elisabeth von Österreich oder Kaiserin Eugenie beherbergt hat. 1959 wurde das Hotel in ein Wohnhaus mit Apartments umgebaut.
Le-Corbusier-Spazierweg
Zwischen Menton und Monaco bietet der Küstenweg, der ehemalige Zöllnerpfad, einzigartige Panoramen auf das Mittelmeer, aber auch einen Blick auf das Grand Hôtel du Cap-Martin und einige der außergewöhnlichen Villen am Meer, darunter La Vigie, wo Karl Lagerfeld vor den Toren Monacos gewohnt hat, oder Cypris, dessen zum Meer hin offener Säulengang weithin zu sehen ist …
Der Weg der alten Ortschaft Roquebrune bis Menton
Allein um den tausendjährigen Olivenbaum (genau genommen ist er sogar zweitausend Jahre alt!) zu entdecken, sollte man diese kleine Reise durch die Landschaft von Roquebrune unternehmen, ausgehend vom alten mittelalterlichen Dorf, seinem Labyrinth aus bunten Straßen und seiner Terrasse, von der aus man einen Panoramablick auf das Fürstentum hat. Er gibt einen Einblick in die lokalen Produktionen, darunter die Zitronenbäume, die heute parzellenweise wieder angepflanzt werden. Der Weg führt auch an der Kapelle La Pausa vorbei, nicht weit von der gleichnamigen Villa entfernt, die Coco Chanel nach dem Ersten Weltkrieg bauen ließ.
Parc du Cros de Casté
In über 300 m Höhe, oberhalb des alten Dorfes Roquebrune, bietet der Departementspark Cros-de-Casté mit seiner geschützten mediterranen Natur einen atemberaubenden Ausblick auf Cap-Martin und die Bucht von Menton. Seine 7 Hektar breiten sich auf einem der Standorte der Maginot-Linie aus, von der noch Kasematten mit ihren Metalltürmchen erhalten sind.
Der Friedhof von Roquebrune
Der Friedhof von Roquebrune, der wie ein Balkon über dem Meer und dem alten Dorf angeordnet ist, ist als letzte Ruhestätte des legendären Architekten Le Corbusier bekannt. Dort befinden sich auch die Gräber vieler ausländischer Wintergäste der Belle-Epoque, darunter die russische Großherzogin Xenia Alexandrovna, Romanov, Schwester von Zar Nikolaus II.
Menton
Menton zog dank seines außergewöhnlich milden Klimas, das von einigen einflussreichen englischen Ärzten als solches bestätigt und angepriesen wurde, zunächst reiche Europäer an, die von der wohltuenden Wirkung bei Atemwegserkrankungen profitieren wollten.
Ab den 1880er Jahren und vor allem dank des Aufenthalts von Königin Victoria, Kaiserin von Indien, im Jahr 1882, wurde Menton wie Monaco, Nizza oder San Remo zu einem unumgänglichen Reiseziel an der Côte d’Azur und zum winterlichen und festlichen Treffpunkt der gekrönten Häupter und der europäischen Elite. Die Stadt, die bereits für ihre Zitronenproduktion bekannt war, wurde daraufhin nach dem Vorbild anderer klimatischer Winterurlaubsziele einem regelrechten städtebaulichen Wandel unterzogen: Anlegung einer großen Promenade am Meer, Gründung von Freizeiteinrichtungen (Tennisclub, Casino …), Kultstätten für die verschiedenen religiösen Gemeinschaften (russische Kirche …), Bau von Villen, üppigen Gärten und vor allem großen Hotels.
Auch wenn die meisten dieser Hotels heute in Apartments umgewandelt wurden, ist Menton eines der Reiseziele an der Côte d’Azur mit der höchsten Unterkunftsdichte.
Wenn Sie nach oben schauen, werden Sie unweigerlich diese eleganten, dem Mittelmeer zugewandten und oft von exotischen Gärten umgebenen Anwesen erblicken, die wie riesige versteinerte Fährschiffe eingebettet in der Natur liegen.
Die ehemaligen Paläste
Die Anzahl an Palästen ist in Menton erstaunlich hoch. Die Bewohner dieser Paläste sind sich dieses Erbes, von dem sie profitieren, wohl bewusst, und haben sich 2016 zu einem Verein zusammengeschlossen, um dieses Gut zu bewahren und mit anderen zu teilen. Dieser „Kreis der wiedergefundenen Paläste‟ fasst somit die Miteigentümer von 21 ehemaligen Palästen zusammen, die einst jeweils über mehr als 100 Zimmer verfügten.
Der Verein hat ein sehr detailliertes Buch über jeden der Paläste veröffentlicht und zusammen mit der Direktion für Kulturerbe Säulen in der Stadt aufgestellt, mit denen die Reise in die außergewöhnliche Geschichte der Belle-Epoque und jedes dieser Paläste fortgesetzt werden kann.
Um das Erlebnis noch länger auszukosten, zögern Sie nicht, ein Zimmer in einem der 4 ehemaligen Paläste, die noch in Betrieb sind (Royal Westminster, Orangeraie – ehemals Grand Hôtel de Venise, Grand Hôtel des Ambassadeurs, die Hotelresidenz le Balmoral) zu buchen oder reservieren Sie einen Besuch der Gärten und Außenanlagen derjenigen, die zu den historischen Monumenten gehören (Impérial, Winter Palace, Riviera Palace), sowie des Orangenhains und des Royal Westminster.
Die russische Kirche
Die russisch-orthodoxe Kirche in Menton zeugt von der Bedeutung der russischen Gemeinschaft zur Zeit er Schönen Epoche.
Sie wurde 1892 auf Initiative der Großfürstin Anastasia, der Enkelin von Zar Nikolaus I., gebaut und von wohlhabenden Familien finanziert.
Damals stand sie mit dem benachbarten „Erholungsheim‟ L’Hermitage in Verbindung, in dem junge Russen mit Lungenkrankheiten zur Genesung verweilten.
Der Garten des Palais Carnolès
Der Palais Carnolès, die Villa der Fürsten von Monaco, war ursprünglich von Orangen- und Zitronenbäumen umgeben. Mit 137 Sorten besitzt er heute eine der größten Sammlungen an Zitrusfrüchten in Europa (Zitronenbäume, Orangenbäume, Mandarinenbäume, Bitterorangenbäume, Klementinenbäume, Grapefruitbäume, Pomelobäume, Kumquatbäume, Bergamottebäume …), die neben Skulpturen zeitgenössischer Kunst wachsen.
Das ehemalige Hotel Impérial
Das Imperial wurde von dem berühmten dänischen Architekten Hans Georg Tersling erbaut, dem wir viele andere Gebäude der Belle-Epoque verdanken. Das Imperial ist einer der letzten Paläste, die in Menton gebaut wurden. Mit seinen 300 Zimmern (und 150 Bädern …) durfte es vor dem Ersten Weltkrieg nur zwei sehr erfolgreiche Saisons erleben. Nach dem Krieg und bis zum Zweiten Weltkrieg wurde es dann jedoch erfolgreich weitergeführt und beherbergte beispielsweise den Schah von Persien oder Maréchal Joffre.
Das Kloster Annonciade
Es ragt seit über tausend Jahren 225 m über der Stadt und hat miterlebt, wie sich Menton in den vergangenen Jahrhunderten verändert hat. Während der Schönen Epoche war das Kloster ein beliebtes Ausflugsziel, nicht zuletzt wegen dem fabelhaften Panoramablick, der sich von dort oben bietet.
Sie erreichen die Gärten und die Kapelle mit dem Auto oder über die 464 Stufen des Rosenkranzwegs vom Stadtzentrum aus. Kleiner Bonus: Auf dem Fußweg kommt man ganz nah an den beiden ehemaligen Palästen Winter und Riviera vorbei.
Saint John Church
Die ab 1868 erbaute Saint John Church zeigt auf, welche Bedeutung die englische Gemeinschaft in der Belle-Epoque hatte und welchen Einfluss diese auf die Entwicklung von Menton nahm. Den Engländern ist insbesondere die Gründung von Sportvereinen wie dem Tennis- und Krocketclub zu verdanken, aber auch die Schaffung außergewöhnlicher Gärten, die eine Leidenschaft der Briten waren und deren unglaubliche Dichte heute der Stolz der Stadt ist.
Tennisclub Menton
Ursprünglich in 1900 unter dem Namen Lawn Tennis and Croquet Club gegründet, begrüßte der Club jedes Jahr bei seinem großen international Turnier die besten Spieler aus aller Welt. Insbesondere die französische Tennisspielerin Susan Lenglen gewann hier 10 Endspiele im Einzel und Doppel ohne auch nur einen einzigen Satzverlust …
Gärten Biovès
Die 1895 von dem Landschaftsgärtner Edouard André angelegten Biovès-Gärten, der auch die Buttes Chaumont in Paris kreiert hat, waren ein beliebter Ort für Spaziergänge bei den Wintergästen, da sie sich damals auch zum Meer und zur Promenade du Midi hin öffneten … Noch heute sind sie einer der beliebtesten beblümten Orte, insbesondere während der Fête du Citron® …
Palais de l'Europe
Der Casino-Kursaal war bei seiner Eröffnung im Jahr 1909 der größte Glücksspielort an der Côte d’Azur und ein unumgänglicher Ort des mondänen Lebens mit einem Ballsaal, einem Spielsaal, einem Gourmetrestaurant und auch einem Theater. Das Highlight des Kursaals war die Rollschuhbahn, auf der man jeden Morgen zu den Klängen eines Orchesters seine Runden drehen konnte …
Das ehemalige Hotel Winter Palace
Das Winter Palace wurde am 1. Januar 1903 eröffnet. Es wurde von Anfang an von seinem Architekten Albert Tournaire, dem Grand Prix de Rome-Preisträger, als Luxushotel der neuen Generation geplant. Der Architekt entwarf eine elegante Silhouette mit einprägsamen Merkmalen, darunter insbesondere die beiden pyramidenförmigen Glockentürme. Alles, was die Oberschicht der Belle-Epoque erwartete, war vorhanden: Restaurants, Ball- und Konzertsäle, Billardsaal und wunderschöne Terrassengärten.
Das ehemalige Hotel Riviera Palace
Das Riviera Palace liegt ganz in der Nähe des Winter und war wie dieser Palast auch zu Beginn des 20. Jahrhunderts eines der schönsten Aushängeschilder der Hotellerie in Menton.
Die bestehende Rivalität mit dem Winter Palace veranlasste die Besitzer, eine Vielzahl von Verschönerungen und Erweiterungen vorzunehmen, Suiten, neue florentinische Salons anzulegen und einen außergewöhnlichen, in den Fels gehauenen Weinkeller einzurichten, um die Aristokraten und die gehobene Gesellschaft von sich zu überzeugen.
Das Rathaus
Das Rathaus von Menton, das sich an einem wunderschönen, von Bäumen gesäumten Platz befindet, wacht seit 1901 über die Angelegenheiten der Stadt und ist heute für sein prächtiges, von dem französischen Künstler Jean Cocteau dekoriertes Hochzeitszimmer bekannt.
Der Bau des Gebäudes begann in 1859, ursprünglich, um die Wintergäste der Belle-Epoque mit Spielen und Aufführungen zu unterhalten. Bezeichnet wurde es zunächst als „Cercle des étrangers‟ (Kreis der Ausländer) und später als „Grand casino de Menton‟ (Großes Casino von Menton).
Die Markthallen von Menton
Seit 1898 sind die Markthallen von Menton das Aushängeschild der lokalen Produktion und der Erzeugnisse aus dem nahegelegenen Italien. Das Gebäude ist von einem sehr eleganten Belle-Epoque-Stil geprägt, was vor allem an den bunten Keramiken der Mentoner Manufaktur Saïssi liegt, die den oberen Teil der Fassade zieren. Auch heute noch beleben die Markthallen jeden Morgen das Herz der Stadt.
Der Garten der Villa Maria Serena
Die 1886 erbaute Villa, die von den Werken Charles Garniers inspiriert worden sein soll, besitzt einen Garten, der als der gemäßigtste und orientalischste Garten Frankreichs bekannt ist und eine bedeutende Sammlung von Palmen, Sagopalmfarnen und tropischen Pflanzen umfasst, die normalerweise nur in Gewächshäusern gedeihen.
Der Boulevard de Garavan
Der 1888 angelegte, 3 km lange Boulevard de Garavan, der von den Einwohnern Mentons als „babylonischer Traum‟ bezeichnet wird, verbindet die Altstadt mit der italienischen Grenze. Er wurde schnell von schönen Villen und Gärten gesäumt, die von passionierten Gartenbauern angelegt wurden, die hier leicht exotische Sorten akklimatisieren konnten. Er bildet auf halbem Hang eine Art Balkon, der einzigartige Ausblicke auf die Bucht von Garavan und die Altstadt von Menton bietet. Von den aufgestellten Bänken aus hat man einen herrlichen Blick auf das Meer.
Der Clos du Peyronnet
Zwischen dem Boulevard de Garavan und dem Meer gelegen ist er der letzte Garten in Menton, der seit über 100 Jahren im Besitz einer einzigen Familie ist. Dort herrscht noch ein originales Ambiente wie in der Schönen Epoche. Die Besitzer, eine englische Familie, die sich für Botanik begeistert, haben hier über 600 Pflanzenarten aus allen möglichen Ländern angesiedelt.
Der Parc du Pian
Der mit Olivenbäumen bepflanzte Parc du Pian ist ein öffentlicher Garten in Menton und lässt die landwirtschaftlichen Landschaften der vergangenen Jahrhunderte erahnen. Er lädt zu einer erfrischenden Pause in der Natur zwischen dem Boulevard de Garavan und den Stränden ein.
Der Garten von Val Rahmeh
Dieser heute vom Naturkundemuseum verwaltete Garten, der üppigste überhaupt in Menton, wurde 1905 von Sir Percy Radcliffe und seiner Frau Rahmeh, angelegt, die aus Indien stammte und deren Name „Ruhe‟ bedeutet. Seitdem wurde er ständig erweitert und mit exotischen Pflanzen bereichert, von denen er auch ein Konservatorium mit über 1700 Sorten darstellt und das den Leidenschaften der Botaniker aus der Belle-Epoque gerecht wird.
Der Friedhof Vieux Château
An der Stelle, an der früher eines der Schlösser der Fürsten von Monaco stand, ist diese Stätte ein Zeugnis für den Aufenthalt der Wintergäste, noch weit über diese Epoche hinaus. Quasi zwischen Himmel und Erde schwebend, befinden sich hier neben den Gräbern der Familien aus Menton auch zahlreiche internationale Grabstätten, von denen einige wahre Kunstwerke sind.