Natur und Biodiversität
Der Mercantour-Park,
ein immenses Schutzgebiet!
Der Mercantour wurde 1979 eröffnet und ist einer der allerersten Nationalparks in Frankreich. Dank der Partnerschaft mit dem Parco Naturale delle Alpi Marittime, dem italienischen Pendant, arbeiten Frankreich und Italien zusammen, um die außergewöhnliche Natur und die empfindliche Biodiversität, die sich auf beiden Seiten der Grenze erstreckt, zu bewahren. Der Park umfasst sechs Täler mit wildem, unberührtem Charakter, von denen sich zwei auf dem Gebiet von Menton, Riviera & Merveilles befinden: Roya und Bévéra. In Roya-Bévéra gibt es zwei charakteristische Stimmungen: mediterrane, karge Landschaften in den unteren Tälern mit Olivenbäumen und alpine Landschaften in den oberen Tälern mit Wasserfällen und Seen mit grünem und türkisfarbenem Wasser.
BIODIVERSITÄT
Laut dem französischen Amt für Biodiversität bezeichnet der Begriff „Biodiversität die Gesamtheit aller Lebewesen einschließlich der Ökosysteme, in denen sie leben. Dieser Begriff umfasst auch die Interaktionen der Arten untereinander und mit ihrer Umwelt.‟ Ohne Biodiversität wird es für den Menschen sehr schwer sein, seine Grundbedürfnisse zu befriedigen: Sie ist ein Gleichgewicht, das es für heute und für zukünftige Generationen zu bewahren gilt.
Der Wald von Mercantour,
ein außergewöhnliches Naturerbe!
Der Wald bietet nicht nur außergewöhnliche Landschaften, sondern stellt auch eine echte ökologische Herausforderung dar. Im Mercantour bedeckt er ein riesiges Gebiet von über 20.000 Hektar im Herzen des Parks. In den Alpentälern stehen hauptsächlich Tannenbäume: Waldkiefern, Tannen und Fichten gehören zu den symbolträchtigsten Bäumen für diese Gegenden. In den tieferen Lagen wächst vor allem die Lärche. Die Zirbelkiefer ist über das gesamte Gebiet verstreut. Ab einer Höhe von 2200 m verändert sich die Landschaft, der Wald wird spärlicher und weicht Grasland und Heideflächen. Eine bemerkenswerte Vielfalt!
Die Natura 2000
Standorte in den Schutzgebieten
Im Roya-Tal sind vier Gebiete als Natura 2000-Gebiete eingestuft: der 2293 m hohe Mont Chajol mit seinem Mugo-Kiefern-Dickicht, das Fledermausgebiet Breil-sur-Roya, das Kalksteinmassiv im Gebiet Marguareis-La Brigue-Fontan-Saorge und das Gebiet La Bendola in Saorge mit sechzehn geschützten natürlichen Lebensräumen (Trockenrasen, wilde Orchideen …). Aber warum werden diese Stätten mit Gütesiegeln ausgezeichnet? Weil sie aufgrund von präsenten Arten oder Lebensräumen, die für die europäische Biodiversität repräsentativ sind, erhalten werden sollen, wobei die Herausforderungen der Biodiversität bei den menschlichen Aktivitäten berücksichtigt werden müssen. Die Erhaltung der Natur und die menschlichen Aktivitäten in Einklang zu bringen, das ist die Herausforderung der Zukunft!
Die einzigartige und unschätzbare Natur
des Mercantour!
Im Park leben 8744 verschiedene Arten. Einige der Tiere sind allseits bekannt, wie die Alpensteinböcke, Murmeltiere oder Gämse, die sich dem Wanderer manchmal zeigen. Die Präsenz des Wolfes, der nicht überall auf Beliebtheit stößt, ist ebenfalls bemerkenswert. Sieben Rudel streifen heute durch das Parkgebiet. Über dem Mercantour ziehen majestätische Steinadler ihre Runden! Etwa fünfzig wurden in dem gesamten Gebiet gezählt. Der Mercantour ist auch die Heimat von um die dreißig Fledermausarten. Und seit deren Wiederansiedlung gehören auch zwei Arten von Aasfressern, der Bartgeier und der Gänsegeier, wieder zur Fauna des Parks. Eine gelungene Wiederansiedlung, die Hoffnung für die Zukunft macht!
Die Flora des Mercantour
ist empfindlich!
Im gesamten Park wurden über 2000 verschiedene Arten gezählt, von denen etwa 40 endemisch sind. In den Ritzen der Felswände wächst der prächtige Mercantour-Steinbrech, der in seinem langen Leben nur einmal blüht – dann aber richtig! Die Bérard-Distel oder Berardia mit ihren flaumigen Blättern blüht im Kalksteingeröll. Auf den Rasenflächen wächst in Grashöhe die Cornelias Kohlröschen mit ihrem zarten Pompon aus rosa Blütenblättern, eine endemische wilde Orchidee der Westalpen. Auch andere schützenswerte Arten schmücken die Landschaften des Mercantour: die Hagebutte, die zarte und poetische Alpen-Akelei, der Frühlingsenzian und der Spitz-Enzian oder auch die orangefarbene Lilie.
EXPERTENTIPP
Erkundigen Sie sich! Im Mercantour-Haus in Tende, auf dem Authion-Rundweg oder im Merveilles-Tal gibt es Informationsstellen, die Wanderer über die Animationen und auch die Vorsichtsmaßnahmen in einem Nationalpark informieren.